Foodies, Weinfans und Liebhabern französischer Spezialitäten ist der Begriff Gourmand kein Fremdwort. Dieser sehr geläufige Begriff beschreibt die Leidenschaft für alles, was schmeckt und wird auf vielerlei Weise verwendet. Da es jedoch keine wortgetreue englische oder deutsche Übersetzung gibt, hat es die Suche nach einem entsprechenden Begriff in sich.
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Im Französischen wird Gourmand/gourmand zudem sowohl substantivisch als auch adjektivisch verwendet, was die Übersetzung noch komplizierter macht. Wir haben sieben Lebensmittel- und Weinexperten befragt, was Gourmand für sie bedeutet. Lest Euch schlau, aber wundert Euch nicht, wenn Euch anschließend ein wenig der Magen knurrt!
„Die vielleicht passendste Beschreibung wäre für mich jemand, der gerne isst und trinkt, wobei nicht so sehr die Liebe am Essen, sondern vielmehr die genießerische Komponente im Vordergrund steht. Schlemmerei kommt dem nahe, trifft es aber nicht ganz. Der Begriff Gourmand hat keine negative Konnotation. Auch Opulenz (aber streng auf Essen bezogen) geht in diese Richtung.“
- Sam Schwarz, Co-Koch im Fradei (Brooklyn, New York) & ehemaliger Küchenchef im Septime (Paris, Frankreich)
„Für meinen Chef Guillaume Iskandar (Küchenchef im Garance, davor im Arpège) hatte der Begriff Gourmand einen besonderen Stellenwert. Für mich bedeutet Gourmand, Menschen zu ernähren. Wirklich im Sinne von füttern. Gastronomie kann man als gourmand bezeichnen, aber es geht immer in erster Linie darum, Menschen zu ernähren, nicht das Essen hübsch aussehen zu lassen oder mit dem Essen zu „spielen“.“
- Ryan Lim, ehemaliger Küchenchef und aktueller Exportmanager bei Paris Wine Company (Paris, Frankreich)
„Gourmand entspricht in etwa dem, was die Amerikaner einen Foodie nennen, aber mehr auf gastronomischer Ebene. Ein Gourmand ist jemand, der gutes Essen und guten Wein liebt und zu schätzen weiß, sowie die damit einhergehende Geselligkeit.“
- Lane Nieset, Auswanderin und Reisejournalistin in Paris (Paris, Frankreich)
Meiner Meinung nach ist das Wort Gourmand sehr subjektiv. Es bedeutet schön und gut zugleich. Es appelliert an unsere fünf Sinne. Wenn es Kriterien gäbe, um ein Essen als gourmand zu qualifizieren, dann wären es diese: Auf das Auge wirkt es ansprechend und großzügig und lädt ein, unsere anderen vier Sinne einzusetzen, noch bevor wir es probieren. Unseren Geruchssinn regt es durch Düfte an, die Assoziationen wecken, wie ein Gericht der Großmutter (Erinnerungen, Prousts Madeleine usw.). Man hört das Brutzeln des frisch aus dem Ofen kommenden Gratins oder das Knuspern, wenn sich der Löffel zum ersten Mal in ein Millefeuille senkt.
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