Denn die Rinder stehen in Frankreich auf Weiden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Angefangen von den weitläufigen, saftigen Wiesen der Normandie, den kargen Hochebenen des Aubrac oder den heckenumsäumten Weidelandschaften im Limousin. Jede dieser Landschaften hat ihr eigenes Terroir und prägt die Rinder, die hier leben. Blonde d’Aquitaine, Charolais, Aubrac, Limousin und Salers sind fünf der zehn Rinderrassen, die in Frankreich für die beste Fleischqualität stehen. Ihr Fleisch ist durch die viele Bewegung feinmarmoriert, zart, saftig und sehr schmackhaft. Zudem wird hier penibel darauf geachtet, dass jedes Stück für seine spätere Verwendung ideal zugeschnitten wird, denn das französische Know-how beim Fleischzerlegen ist weltbekannt. Die 34 verschiedenen Teilstücke des Rindes werden in der Küche zum Braten, Schmoren, Grillen und Kochen verwendet. Viele köstliche Schmorgerichte wie das Boeuf Bourginon oder die provenzalische Daube haben ihren Ursprung auf dem Land. Aus edlen Teilen wie Entrecôte und Filet werden zarte Steaks in der Pfanne oder auf dem Grill gebraten.
Fleisch lieben – besser essen
Umfragen bestätigen: Immer mehr Menschen legen großen Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die sich aus Gemüse, Hülsenfrüchten sowie Fisch und Fleisch zusammensetzt. Der Flexitarier, der Allesfresser des 21. Jahrhunderts, ist ein aufgeklärter Verbraucher, der alles isst: tierischen wie pflanzlichen Ursprungs Lebensmittel. Frei in der Wahl seiner Nahrung, isst er gewissenhaft, d.h. in vernünftigen Mengen und bevorzugt Genuss ebenso wie Qualität, aber auch Ausgewogenheit und Vielfalt, Lokalität und Nachhaltigkeit. Sie bevorzugen lokale Handwerkskunst und Produktion, um die Umwelt zu schützen. Sie achten auf ihre Gesundheit und wollen nicht auf ganz Fleisch verzichten. Bei diesen Entscheidungen kann französisches Rindfleisch durch eine verantwortungsvolle nachhaltige Erzeugung und dem Geschmack punkten.
Die französische Rindfleischbranche ist sich den wachsenden ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen bewusst. So entstand 2019 ein Zusammenschluss aus den Fachleuten der Branche, der sich für die Förderung der Werte in einem fortschrittlichen und verantwortungsvollen Sektor einsetzt (Video: „enjoy meat, eat it better“). Durch ein gemeinschaftliches Handeln will man langfristig Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Die Grundlage des Förderkollektives beruht auf dem Pakt für soziales Engagement gemäß der internationalen Norm ISO 26 000, der 2017 aus der Taufe gehoben wurde. Darin haben sich Umwelt- und Tierschutz-NGOs sowie Interessensvertreter der französischen Industrie folgende Ziele und Weiterentwicklungsoptionen gesetzt:
Umwelt- und Landschaftsschutz
- Programm zur Reduzierung von Treibhausgasen (LIFE BEEF CARBON) um 15 Prozent. Das Ziel soll innerhalb der nächsten 10 Jahre erreicht werden.
Schutz von Tierwohl und Tiergesundheit
- Nachhaltigere Tierwohl- und Tierschutz-Maßnahmen durch die Einführung von Indikatoren und Bewertungskriterien bei der Zucht, dem Transport und in den Schlachthöfen. Das Boviwell-Tool für eine 100-prozentige Diagnostik steht 2025 bereit.
- Für mehr Tiergesundheit wurden Pläne festgelegt, mit dem Ziel, die Nutzung von Antibiotika in der Zucht zu verringern
Qualität von Lebensmitteln und Ernährung
- Um die Konsumenten dabei zu unterstützen, die richtigen Fleischmengen für ihre Mahlzeiten festzulegen, wurde eine Grafik entwickelt. Diese veranschaulicht, wie einfach es ist, die richtige Portionsgröße zu ermitteln. Hat das Fleisch die Größe des Handballens und die Dicke des kleinen Fingers, entspricht es der empfohlenen Menge.
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