Am 8. März feierte die Welt den Internationalen Frauentag. Taste France lässt Frauen zu Wort kommen. Myriam Chevillon ist Züchterin eines kleinen Bestands an Jersey-Rindern und Pie Noir-Rindern in der Bretagne und spricht mit uns über ihr Engagement und ihre Herausforderungen.
Wie verlief dein Werdegang?
Meine Eltern und Großeltern waren Landwirte. Mein Vater züchtete die Fleischrinderrasse Limousin. Ich habe den Kontakt mit den Tieren schon immer geliebt, arbeitete aber zunächst für mehr als zehn Jahre als Sonderpädagogin. Schließlich fehlte mir aber die Natur und so übernahm ich auf dem Hof meines Vaters den Empfang der Gäste (Gästehaus, Vor-Ort-Verkauf ...). Diese Erfahrung bewegte mich dazu, die Landwirtschaft zu meinem Beruf zu machen. 2018 absolvierte ich mein landwirtschaftliches Berufsdiplom (BPREA).
Hattest du Startschwierigkeiten?
Mein Vater wollte mir nicht den Familienbetrieb übertragen, weshalb ich mir einen eigenen Betrieb suchen musste. Nach mehreren Monaten fand ich in Langan in der Bretagne schließlich einen Hof mit Land zur Pacht. Die größte Schwierigkeit ist aktuell meine Bank. Als alleinerziehende Mutter ist es nicht einfach, die nötigen Finanzierungen für den Kauf eines gesamten Bauernhofs zu erhalten. Ich habe das Gefühl, dass alle Banken bezweifeln, dass ich die Arbeit langfristig durchhalten werde, und dass sie bei Frauen mehr Absicherungen als bei Männern fordern.
Kannst du uns ein bisschen mehr über deine Rinderzucht erzählen?
Ich habe auf alte Rinderrassen gesetzt – Jersey-Rinder und Pie Noir-Rinder – und besitze eine überschaubare Herde mit insgesamt 38 Tieren. Natürlich habe ich damit eine geringere Produktion als mit traditionellen Milchkühen, jedoch bieten die Rassen einen hervorragenden Proteingehalt und eignen sich ausgezeichnet für die Herstellung von Käse. Ich bin mit dem Bio-Label zertifiziert und mein Ziel ist es, meinen Viehbestand autonom mit Nahrung zu versorgen. Ich habe mich für Qualität statt Quantität entschieden.
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