3 Gerichte, die man in Frankreich und in Deutschland ganz anders isst!

DE-AT-spargel

Hallo, mein Name ist Geraldine, ich bin Französin und lebe seit mehr als 10 Jahren in Deutschland. Heute geht es um kalt und warm. Warum? Weil ich festgestellt habe, dass es Zutaten oder Gerichte gibt, die ich bisher nur kalt kannte, die auf der anderen Seite des Rheins warm serviert werden und andersherum. Hoffentlich lässt dich dieser Artikel also nicht kalt. ;)

Spargel mit Mayonnaise vs. Sauce Hollandaise

In Deutschland ist Spargel mehr als ein Gemüse, es ist ein Jahresereignis, worauf man sich schon Wochen im Voraus freut! Spargel hat sogar seinen eigenen Wein, den "Spargelwein".

Zuvor kannte ich nur den Spargel meiner Großmutter. Der weiße Spargel aus dem eigenen Garten wurde kalt als Vorspeise mit selbstgemachter Mayonnaise serviert. Das ist eine meiner Lieblingsvorspeisen! 

In meinem ersten Frühling in Deutschland entdeckte ich das traditionelle Spargelessen: warmer Spargel mit Kartoffeln, dazu Sauce Hollandaise und eventuell Schinken dazu. Du wirst es nicht glauben, aber es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich heißen Spargel gegessen habe. Köstlich, aber im ersten Moment überraschend!

Chou rouge râpé vs. Rotkohl

Es war auch Neuland für mich, als ich in Deutschland zum ersten Mal warmen Rotkohl gegessen habe. Ich kannte nur den chou rouge râpé, also roher Rotkohl als Salat. Chou rouge râpé ist ein Klassiker in jeder französischen Schulkantine. Es wurde kalt in der Regel mit einer Vinaigrette als Vorspeise serviert. Als Kind habe ich es sehr gerne gegessen!

Die warme Variante des Rotkohls, die manchmal mit Äpfeln gekocht wird, wie man sie traditionell zum Beispiel zu Weihnachten mit der Gans in Deutschland zubereitet, war mir ganz neu. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich aus Paris komme. In anderen französischen Regionen kann man durchaus auch Rezepte mit gekochtem Rotkohl finden.  

Souper vs. Abendbrot

Es handelt sich nicht um eine Zutat, sondern um eine Mahlzeit: das Abendessen. In Deutschland wird traditionell mittags das Hauptgericht – in der Regel warm – serviert und abends gibt es das Abendbrot, also eher kalt.

In Frankreich hingegen isst man sowohl mittags als auch abends meist warm. Es stimmt, dass manchmal aus Zeitgründen das Mittagessen durch ein Sandwich oder ein Salat ersetzt wird. Aber das Abendessen ist dort so wichtig, dass fast immer ein warmes Gericht auf dem Tisch steht, zumindest war das bei mir zu Hause der Fall.

Diese Tradition gibt es schon sehr lange, denn früher war es in Frankreich üblich, am Abend eine Suppe zu servieren, daher auch der Name des Abendessens, das auf französisch „souper“ genannt wird, vom Wort Suppe.

Auch wenn ich seit vielen Jahren in Deutschland lebe, sind manche Gewohnheiten schwer zu brechen: Ich esse inzwischen sehr gerne warmen Spargel und Rotkohl, aber was das Abendessen angeht, bevorzuge ich immer noch ein warmes Gericht!

À bientôt,
Géraldine

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