Vor allem im Winter tendieren wir alle dazu, etwas "cheesy" zu werden. Man kann sich in den sozialen Netzwerken ohne Scham das ernährungstechnisch ungünstigste Essen anschauen, das vor geschmolzenem Cheddar oder Fäden ziehendem Reblochon trieft. Und damit ist man dem Erfolg des #meltedcheese auf Instagram nach zu urteilen nicht allein. Als beliebter Klassiker ist das Raclette enorm erfolgreich und hält sich beständig weit oben auf der Liste der Lieblingsgerichte der Franzosen, dicht gefolgt vom Fondue mit Comté. Außer dass man hier in der Stadt gemeinsam mit Freunden Raclettes genießen kann, ohne die Ski abschnallen zu müssen. Es braucht hierfür kein kulinarisches Talent, es geht vor allem um Geselligkeit. Zudem kommen die Hersteller von Haushaltsgeräten unseren Wünschen mit farbigen und stapelbaren oder gar auf- und abbaubaren Geräten zuvor.
Die Köche kreieren „Loaded Fries“
Ohne Frage eine leckere Kombi: Pommes mit Käse. Die Quebecer wissen das schon lange, mit ihrer berühmten „Poutine“ (Pommes, Käse und braune Soße), die in Frankreich immer beliebter wird. Gleich im Anschluss gilt es, einmal „Loaded Fries“ zu probieren, Fritten mit geschmolzenem Käse, Bacon und Röstzwiebeln, die in amerikanischen Fast-Food-Läden serviert werden. Sogar die Gastronomie nimmt die diese Kombination auf: In Lille serviert Koch Florent Ladeyn in seiner modernen Kneipe Bierbuik Fritten mit einer Soße mit Maroilles. In London, wo man den Trends nie hinterher hängt, hat sich die neapolitanische Pizzeriakette Pizza Pilgrims mit einer Käsebar zusammengeschlossen und eine „Fondue-Pizza“ entwickelt: eine Mischung aus englischen und italienischen Käsesorten, geschmolzen auf einem knusprigen Teig und garniert mit Ricotta, Prosciutto, einer Zwiebel mit Balsamicoessig und Gewürzgurken zum Eintauchen, wie auf Instagram zu sehen und zu lesen ist. Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten.
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