Zu Gast bei Mona John im Coup de Coeur, München

Gleich oberhalb der Theresienwiese und unweit vom Hauptbahnhof fühlt man sich im kleinen Restaurant „Coup de Coeur“ fast wie in den Straßen von Paris. Das Münchner Westend ist ein guter Tipp für alle, die München abseits der ausgetretenen Pfade entdecken – und trotzdem nah am Zentrum bleiben möchten. In einer der kleinen Seitenstraßen hat Mona John ihr französisches Bistro eröffnet und damit einen Wohlfühl-Ort geschaffen, der lässiges Savoir-Vivre in das Viertel bringt.

Mona John, die Köchin und Inhaberin des „Coup de Coeur“ ist Münchnerin. Für sie war klar, das Kochen will sie in Frankreich lernen. Sie entschied sich bewusst für eine Kochlehre in Nantes in der Bretagne, um direkt an der Quelle der klassischen französischen Kulinarik, der frischen Produkte (hier auch aus dem Meer) und der vielbeschriebenen französischen Finesse zu sein. Ihre Philosophie zurück in der bayerischen Heimat ist nun geprägt von der Verwendung frischer und bester Zutaten und der selbstverständlichen Raffinesse, die die französische Küche auszeichnet. „In Frankreich sind die Gerichte feiner, viel filigraner und edler. Die Produktvielfalt ist unglaublich, von frischem Fisch bis zu hochwertigem Gemüse, alles direkt vor Ort verfügbar.“

„Coup de Coeur“ für eine Location

Während der Corona-Pandemie begann Mona als Caterer zu kochen. Für Nachbarn, Freunde, zum Abholen, um Freude zu bereiten und Abwechslung zu schaffen. Das funktionierte über die Zeit so gut, dass sie – eigentlich auf der Suche nach einer Produktionsküche – auf die Räumlichkeiten im Westend stieß. Die Küche direkt im Raum, ein paar Tische rund um die Küchentheke, ein paar Sitzmöglichkeiten auf der zweistufigen Terrasse direkt am Trottoir. „Als ich das Lokal sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Das gleiche Gefühl möchte ich meinen Gästen vermitteln: eine Begeisterung für gutes Essen in einer gemütlichen Atmosphäre.“ Diese „Liebe auf den ersten Blick, die spontane Begeisterung, die einen fängt, das heißt auf Französisch „Coup de Coeur“. So war nicht nur die Location für ein eigenes Restaurant, sondern auch gleich der Name gefunden.

„Es kommt aus Frankreich und es ist gut“

Viele ihrer Zutaten, wie ihren frischen Fisch, bezieht Mona direkt und auf schnellstem Weg aus Frankreich. "Ich verwende vor allem französische Produkte, denn da stimmt die Qualität. Da kann man sich großteils einfach drauf verlassen. Es kommt aus Frankreich und es ist gut." Und mit einem guten Produkt, erklärt die Köchin, brauche es dann auch nicht mehr viel Chichi.

Ihren Stil beschreibt sie als einfach, aber raffiniert: „Ein gutes Gericht besteht aus drei, vier Elementen, die in ihrer Kombination ein Maximum an Geschmack bieten.“ Genau wie bei einem ihrer aktuellen Kreationen: „Wir haben gerade eine Dorade mit Pfifferlingen und einer Eigelb-Speck-Soße. Der Speck wird in französischer Salz-Butter mit Vanille ausgelassen und sorgt für eine leicht süße, rauchige Note, die perfekt mit dem Fisch harmoniert.“

Bei aller Simplizität geht der Blick für das Besondere nicht verloren. Ein Auge beim Anrichten gehört für Mona genauso dazu wie die Kreativität, aus guten Lebensmitteln das Beste zu machen. „Auch bei einfachen Gerichten steckt viel Liebe im Detail. Wir brauchen keine verrückten Produkte, um etwas Besonderes zu schaffen. Zum Beispiel aus einer Karotte kann man unglaublich viele verschiedene Geschmäcker herauskitzeln.“ Und auch ihre Version der „Tarte Tatin“ zum Dessert aus zur Rose gelegten Äpfeln, bretonischem Salzbutterkeks, Salzkaramell und Vanillecreme zeigt: langweilig wird es auf dem Teller im Coup de Coeur nicht.

Die charmante Kombination aus Einfachheit und Raffinesse wissen auch Monas Gäste zu schätzen. In dem kleinen Lokal mit nur 16 Plätzen ist sie ihren Kunden sehr nah und liebt den Austausch und die Kommunikation mit ihnen. „Ich mag es, meine Gäste zu kennen. Ein kleines Lokal erlaubt es mir, den persönlichen Kontakt zu pflegen und jedem Gast die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken.“ Das Feedback ihrer Besucher, darunter auch viele Franzosen, ist überwältigend positiv. „Viele französische Gäste freuen sich, dass es endlich ein Lokal gibt, das ohne viel Schickimicki auskommt.“