Restaurant Marie, ein französischer Geheimtipp für Hannover

By Tanja Farwick

Fährt man die Wedekindstraße in Hannover entlang, könnte man fast glauben in einem Arrondissement von Paris zu sein. Wunderschön erhaltene Altbauten, schattenspendende Bäume und viele kleine Ladenlokale die sich hier aneinanderreihen. Der Wedekindplatz ist quasi die Grenze zwischen Oststadt und List und eben auch die auch Heimat des Restaurant Marie.

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Große Fenster mit der Aufschrift Marie begrüßen den Gast, aber mittelweile auch einige Plätze im Außenbereich. Betritt man jedoch den Gastraum, mit den hohen Decken und den knarrenden Holzdielen, ist es eben ein ganz besonderes Flair, welches jedem Besucher hier entgegenkommt und zum Verweilen einlädt.

Sven Holthaus und sein Team sind seit nun mehr drei Jahren hier im Restaurant Marie für eine außerordentlich gute Qualität der Speisen, aber auch eine besondere Art der Gastfreundschaft verantwortlich und stellen dies Tag für Tag unter Beweis.

Vor über zehn Jahren lernte der 31-jährige Sven Holthaus den Beruf des Koches und durchlief bei dieser Ausbildung auch ein Praktikum in Frankeich. Seine Station in Niort prägte ihn sein ganzes Kochleben und so war schnell für ihn klar, wenn es ein eigenes Restaurant werden soll, dann ganz im französischen Stil, denn hier geht es noch um ein traditionelles und filigranes Handwerk, welches eine gewisse Eleganz mit sich bringt, die den Küchenchef wohl nachhaltig beeindruckt haben.

Dies können wir bestätigen, denn schon beim Anrichten der Teller, erfährt man dieses Handwerk aber auch sein Können. Jeder Handgriff sitzt und jede Komponente hat ihren bestimmten Platz, eine Choreografie quasi, die auf dem Teller ihren Höhepunkt findet.

Ob bei der Vorspeise, dem Calvados Camembert mit Cidre Gelee und Granny Smith Püree, bei dem nicht nur das Arrangement auf dem Teller entzückt. Nein, auch die Aromen am Gaumen greifen so wunderbar ineinander, dass man eigentlich immer mehr will, sich dann aber eben auf den nächsten Gang freut, denn diese sind nicht weniger köstlich.

Der Zwischengang eine völlige Überraschung, denn wer hätte sich getraut junge Baby Artischocken mit 8 Monate gereiftem Comté und einer Kaffee-Vinaigrette zu kombinieren? Aber auch hier wird man in eine Aromenwelt entführt die an das filigrane Kochen in Frankreich erinnert, immer jedoch mit einem unerwarteten Twist des Besonderen.

Auch das Dessert des monatlich wechselnden Menüs überzeugt restlos. Ein Lavendelparfait mit Honigkuchen confierten Pfirsichen, einem Gel aus eingekochten Pfirsichen, Honig-Esspapier und Blütenpollen runden den Abend perfekt ab.

Die Menüs können wunderbar selbst zusammengestellt werden, denn es gibt drei Vorspeisen, drei Zwischengänge, vier Hauptgänge und drei Desserts aus denen man wählen kann.

Die Qualität der Lebensmittel ist für Sven Holthaus das A und O und darum musste er auch lange suchen, um den perfekten Lieferanten für einen Großteil seines Obstes und Gemüse zu finden, der nun zukünftig für ihn anbaut.

Andere Lebensmittel wie Wein, Geflügel, Fisch oder Wild werden aus Frankreich importiert, denn hier schwört Holthaus eben auf die beste Qualität für seine Gäste.

Ein beliebter Klassiker, den Sven Holthaus immer auf der Karte hat, ist die Bouillabaisse, jedoch wird seine Version nicht klassisch mit einer Hummer-Bisque gekocht sondern aus einem Rauchfischfond. Sie verleiht dem provenzalischen Fischgericht eine ganz besonders würzige Note. Aber auch die Rosmarin Crème brûlée erfreut Stamm- wie auch neue Gäste immer wieder!

Der Name Marie wurde übrigens vom vorherigen Pächter übernommen, hat aber trotzdem eine schöne Geschichte. Denn die erste Hausbesitzerin des Altbaus hieß Marie und Marie ist eben auch ein sehr beliebter Name in Frankreich. So schließt sich der Kreis und man lässt sich gerne im Marie verwöhnen.

Nach diesem Besuch sind wir uns sicher, dass auch das Restaurant Marie weiterhin viele Anhänger und Sven Holthaus und sein Team hoffentlich viele Auszeichnungen für eine exzellente Küche erhalten werden. Denn diese ist neu, außergewöhnlich und überraschend. Eben das was man bei einem Restaurantbesuch erleben möchte.

Geöffnet ist das Restaurant übrigens von Dienstag bis Samstag (17-23 Uhr), eine Reservierung ist jedoch immer eine gute Idee.

Du solltest dir also unbedingt einen Besuch in Hannover und damit im Marie in deinem Kalender notieren.

Contributor

Tanja Farwick
Tanja Farwick

Bloggerin

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